„Achte auf mich!“ Prävention von und Umgang mit sexualisierter Gewalt
Kursnr. | 24-PT182B |
Beginn | Di., 05.11.2024 |
Ende | Di., 05.11.2024 |
Uhrzeit | 08:30 - 16:30 Uhr |
Anmeldeschluss | 08.10.2024 |
Dauer | 1 Tag |
Kursort | 33617 Bielefeld |
Gebühr | 165,00 € |
Kursbeschreibung
Sexualisierte Gewalt ist ein Akt der Aggression und des Machtmissbrauchs. Sie umfasst nicht nur sexuelle Handlungen, die einem anderen Menschen aufgedrängt oder aufgezwungen werden, sondern beginnt schon bei Grenzverletzungen und übergriffigem Verhalten. Täterinnen/Täter missachten bewusst fachliche Standards und gesellschaftliche Normen, nutzen intransparente Strukturen, vertrauliche Beziehungen, Abhängigkeits- und Machtverhältnisse gezielt aus und ignorieren die Widerstände von Betroffenen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse.
Sexualisierte Gewalt hat schwerwiegende Folgen für Klientinnen und Klienten sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist weit verbreitet. Es gilt, sexualisierte Gewalt zu enttabuisieren, ihr entschieden entgegenzutreten und sie damit zu verhindern.
Hierzu ist wichtig, entsprechendes Verhalten und Signale erkennen und einordnen zu können. Es bedarf einer Sensibilisierung im Umgang mit Betroffenen und einer klaren Haltung zum Umgang mit Grenzverletzungen und sexuellen Übergriffen, auch und insbesondere, wenn Klienten/-innen und Mitarbeitende diese nicht selbst durchsetzen können.
Inhalte:
- Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und dem eigenen Umgang mit dem Thema
- Reflexion von Nähe und Distanz im "asymmetrischen Machtverhältnis"
- Sensibilisierung für das Bedürfnis nach Sexualität bei Schutzbefohlenen (Klienten/-innen)
- Umgang mit Scham und Sensibilisierung gegenüber Betroffenen
- professioneller Umgang mit Übergriffen von Klienten/-innen auf Fach-/Pflegekräfte
- Erkennen manipulativer Strategien von Tätern und Täterinnen und der dadurch ausgelösten Schweigedynamik
- Sensibilisierung für das Erkennen von sexualisierter Gewalt und übergriffigem Verhalten
- Reflexion der eigenen Rolle/Funktion und der Rolle der Institution
- Erarbeitung von Grundlagen einer "sicheren Einrichtung"
- Handlungsempfehlungen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt: angemessene und unbedingt zu vermeidende Schritte
- Praxisbezug durch Einbringung von Fallbeispielen oder aktuellen Fragestellungen der Teilnehmenden
- Kenntnis des einrichtungsbezogenen Gewaltschutzkonzepts als wichtigem Bestandteil des Seminars
Für einen größtmöglichen Praxisbezug sind die Teilnehmenden gebeten, Fallbeispiele oder aktuelle Fragestellungen einzubringen. Die Kenntnis des einrichtungsbezogenen Gewaltschutzkonzepts ist wichtiger Bestandteil des Seminars.
Lernergebnisse:
- Die Teilnehmenden sind sensibilisiert für das Thema sexualisierte Gewalt.
- Die Teilnehmenden können Signale von sexualisierter Gewalt erkennen und einordnen.
- Die Teilnehmenden sind sensibilisiert für das Bedürfnis nach Sexualität bei Schutzbefohlenen.
- Die Teilnehmenden können angemessen mit Scham umgehen.
- Die Teilnehmenden können manipulative Strategien von Tätern und Täterinnen erkennen.
- Die Teilnehmenden reflektieren ihr eigenes Verhalten, ihre Funktion und die Rolle der Institution in Bezug auf das Thema.
- Die Teilnehmenden kennen die Grundlagen einer "sicheren Einrichtung".
- Die Teilnehmenden kennen Handlungsempfehlungen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt und wissen, welche Schritte angemessen sind und vermieden werden sollten.
Angesprochen sind alle Mitarbeitenden aus den Bereichen der Eingliederungshilfe und Pflege.
Hinweise:
Bei eigener Betroffenheit zum Thema sexualisierte Gewalt erfolgt eine Teilnahme nach Selbsteinschätzung (bzw. Absprache mit der Leitungskraft).
Bitte beachten Sie:
Bevor Sie das Fortbildungsmodul zum Thema Gewaltschutz nutzen können, ist es notwendig, zuerst das digitale Basismodul Gewaltschutz zu absolvieren. Den Zugang zu diesem Basismodul erhalten Sie vier Wochen bevor die Veranstaltung beginnt. Sie können dies flexibel von Ihrem Zuhause oder Ihrem Arbeitsplatz aus erledigen und dabei den für Sie passenden Zeitpunkt wählen. Nach Abschluss erhalten Sie ein Zertifikat. Die Bearbeitung des Basismoduls dauert ungefähr 30 Minuten.
Die Teilnahme an unseren Seminaren beinhaltet eine umfassende Betreuung sowie Tagungsgetränke. Für Verpflegung während der Pausen verweisen wir gerne auf nahegelegene Optionen wie Bäckereien, Kantinen, Imbisse oder Supermärkte, die eine Vielzahl von Speisen anbieten.
Weitere Angebote
- Basismodul Gewaltschutz (T181)
- "Gewalt braucht Schutz!" - Professioneller Umgang mit herausforderndem Verhalten (T183)
- Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen (T232B)